Hochwasser: DRK-Landesverband Baden-Württemberg hilft mit rund 1000 Einsatzkräften
Das Extremwetter am ersten Juniwochenende hat auch das DRK in Baden-Württemberg stark gefordert. Vor allem in Oberschwaben aber auch in weiteren Landkreisen waren in 17 der 34 DRK-Kreisverbänden insgesamt rund 1000 zumeist ehrenamtliche Einsatzkräfte und Krisenmanager Anfang Juni im Einsatz. In Rudersberg im Rems-Murr-Kreis war auch Ende Juni noch eine mobile Arztpraxis im Einsatz.
Jürgen Wiesbeck, Leiter des Einsatzstabs im DRK-Landesverband Baden-Württemberg dankte allen beteiligten Einsatzkräften: „Wir waren gut vorbereitet, die Kommunikation funktioniert hervorragend, ebenso wie die Zusammenarbeit mit den Behörden und den anderen Hilfsorganisationen“, so Wiesbeck. Bei seinen Hilfsaktionen konnte das DRK neben den Ressourcen des Bevölkerungsschutzes auch auf DRK-eigene Bestände zurückgreifen.
Zu den Aufgaben des DRK gehörten Evakuierungen von Bürgerinnen und Bürgern, der Betrieb von Notunterkünften sowie Verpflegungseinsätze für Betroffene und Helferverpflegung für THW und Feuerwehren. In Ravensburg war zeitweise eine Hotline des DRK-Suchdienstes geschaltet für Freunde und Angehörige, die Betroffene gesucht haben, die sich vor den Wassermassen in Sicherheit gebracht haben. Aus den DRK-Kreisverbänden Heidenheim und Ulm schickte das DRK Einsatzkräfte mit Fahrzeugen und Material als Überlandhilfe für das Bayerische Rote Kreuz, unter anderem auch für die Evakuierung einer Klinik in Neu-Ulm.
Zudem galt es, neben der Eigensicherung der DRK-Liegenschaften vor Stromausfall und Wasser die Aktivierung von Führungsgruppen der Einsatzeinheiten des DRK im Katastrophenschutz und die Mitwirkung in den behördlichen Krisenstäben zu gewährleisten.
„Auch wenn wir in Baden-Württemberg vorerst keine weitere Eskalation der Lage erwarten, ist die Situation noch nicht überstanden und wir bleiben vorbereitet und einsatzbereit“, sagte Wiesbeck am Sonntagnachmittag.
Auf die Tatsache, dass zukünftig mit immer häufiger auftretenden Extremwetterlagen zu rechnen sei, wies DRK-Landesgeschäftsführer Marc Groß hin: „Dem muss das Land Rechnung tragen. Ein schlagkräftiger Katastrophenschutz braucht mehr Mittel, eine solide Finanzierung und eine echte Gleichstellung aller Helfenden“.
Im Rems-Murr-Kreis war vor allem Rudersberg betroffen. Der DRK-Kreisverband war mit über 150 Einsatzkräften gefordert. Bis heute steht dort eine "Arztpraxis auf Rädern" des DRK. Drei Hausarztpraxen waren in der Nacht von Sonntag, 2. Juni auf Montag ein Fall für Handwerker und Architekten geworden. Medizinisch behandelt werden konnte niemand. Dennoch praktiziert Alexander Beck seit dem 5. Juni wieder. Möglich wurde das durch eine Mobile Medizinische Versorgungseinheit, kurz MMVe, des Deutschen Roten Kreuzes. Komprimiert in einem 13,6 Meter langen, 2,55 Meter breiten und 3,95 Meter hohen Sattelauflieger befindet sich eine komplette Arztpraxis, quasi die „Tiny-House-Version einer Arztpraxis“.
Mehr dazu auf der Facebook-Seite des DRK-Kreisverbands Rems-Murr https://www.facebook.com/DRKKVRemsMurr